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Unsere Geschichte – Wie aus einem Bauernhof ein Weingut wurde

manch einer von Ihnen weiß bestimmt das wir ein Aussiedlungshof sind. Doch wie kam es dazu? Und wie wurde eigentlich aus dem einstigen Bauernhof mit Ackerland unser heutiges Weingut?

Wie alles begann

Unser Betrieb ist ein Aussiedlungshof und wurde 1958 im Flurbereinigungsverfahren durch die Landsiedlung gebaut. Unser Hof liegt im südlichen Teil der Gemarkung Kapellen.

Das ursprüngliche Anwesen befand sich mitten im Ort in Kapellen. Damals war es ein Gemeinschaftshof mit den Nachbarn und eine Betriebserweiterung deshalb nicht möglich. Für den Hof trug Elisabeth Bolz die Hauptverantwortung, da ihr Mann Wilhelm Bolz 1942 in Russland im Krieg gefallen ist. Zur Zeit der Aussiedlung war ihr einziger Sohn mit dem sie den Hof betrieb erst 18 Jahre alt.

Es war also ein großes Wagnis diesen Schritt zu machen, eine neue Existenz aufzubauen, soweit außerhalb des Dorfes, getrennt von der Familie. Für Elisabeth Bolz war es keine einfache Entscheidung, wie es aus einem ihrer Briefe hervorgeht. Letztendlich entschied sie sich doch für diesen großen Schritt, trotz vieler anfänglicher Bedenken.

1958/59 wird der Aussiedlerhof dann gebaut. Abgesehen von unserem Betrieb wurden jeweils links und rechts noch zweit weitere Anwesen gebaut, eines davon mit dem gleichen Bauplan, nur spiegelverkehrt gebaut. Für den Bau wird ohne Hilfsmittel geschuftet, da bereits das begradigen der Baufläche sehr kostspielig war. Im September 1958 ist es soweit und es wird Richtfest gefeiert.

Am 01.05.1959 zog Elisabeth mit Fritz in ihr neues Heim auf den Eichenhof, gemeinsam mit Elisabeths Mutter Anna Ottmann und ihrem Bruder Wilhelm Ottmann.

Der Weg zum Weinbau

Stück für Stück übernahm Fritz Bolz mehr Mitverantwortung im Betrieb und baute über die Jahre den Weinbau immer etwas aus, bis aus dem Bauernhof mit Landwirtschaft jedoch ein Weingut wurde dauerte es noch einige Jahre.

Durch die Aussiedlung im Jahr 1958/59 konnte der Betrieb über die Jahre erweitert werden. Am 13.03.1965 heiratete Fritz Bolz Lore Lehmann vom nahe gelegenen Deutschhof. Sie bekommen drei Kinder: 1966 wird Beate geboren, 1968 Birgit und 1970 Jürgen.

1974 machte Fritz Bolz seine Meisterprüfung. In den folgenden Jahren wurden einige Lehrlinge im Betrieb ausgebildet, mit dem ein oder anderen besteht bis heute ein freundschaftliches Verhältnis. Durch die guten Weinpreise in den 60er und 70er Jahren wurde der Betrieb durch Fritz Bolz Stück für Stück mit dem Weinbau erweitert. Der Weinbau spielte jedoch noch eine Nebenrolle. Zunächst baute man hauptsächlich Getreide, Hopfen, Zuckerrüben und diverse Futterpflanzen für die Milchkühe und Masttiere an.

Der Ausbau zum Weingut

Ein paar Jahre, nachdem Fritz Bolz seine Meisterprüfung gemacht hatte, stand der Betrieb vor neuen Herausforderungen. Es musste unter anderem entschieden werden, ob man weiter Hopfen anbauen möchte, da die Preise sehr stark variierten. Das sollte jedoch nicht die einzige Herausforderung bleiben.

Am 06. März 1977 gerieten durch einen Kurzschluss die Stallungen und die Scheune in Brand. Wodurch einige Tiere starben und die gesamten Erntevorsätze des Jahres verloren gingen. Nach dem Brand wurden die Stallungen und die Halle wieder aufgebaut und vergrößert. Zudem wurden noch Getreidesilos und ein Düngerlager eingerichtet.

Von 1986 bis 1989 machte Jürgen Bolz eine Ausbildung zum Winzer. In diesen Jahren wurden die ersten 2 Weinsorten, Kerner trocken und halbtrocken, als Flaschenwein ausgebaut. Zunächst wurden die Kisten im Keller unter der Treppe gelagert und Weinproben in den Privaträumen durchgeführt. Da die Viehhaltung und der Weinbau nicht gut miteinander vereinbar waren, wurden in den folgenden Jahren das Vieh abgeschafft und der Weinbau Stück für Stück erweitert und unser Weingut wie es heute ist entstand.

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